Die stille Zeit

Ein Gedicht von Roman Herberth
Wir fahnden nach der stillen Zeit.
Man muss sich auf die Lauer legen.
Im Tannenwald macht sie sich breit,
und auch auf den verschneiten Wegen.

Der gut durchdachte Plan gelingt.
Man lauscht, und kann die Stille 'hören'.
Das kleine Opfer, das man bringt,
das soll nicht ihre Ruhe stören.

Die Stille, eine Rarität.
Bald stirbt sie aus, sie wird uns fehlen.
Und während sie zu Grunde geht,
muss sie sich durch die Menge quälen.

In tiefster Nacht liegt sie noch wach.
Sie träumt von guten, alten Zeiten.
Natürlich macht sie keinen Krach.
Bald wird sie uns nicht mehr begleiten.

Und lautlos schleicht sie sich davon.
Wir müssen es mit Fassung tragen.
Die Dummheit hat nur Spott und Hohn.
Und wird sie unerbittlich jagen.

Informationen zum Gedicht: Die stille Zeit

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02.12.2013
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