Die Steinsuppe

Ein Gedicht von Jürgen Wagner
Es war einmal ein Keltenkrieger
Im tiefen Winter kehrt er heim
Er hat schon lang nichts mehr gegessen
Allein ein Kessel war noch sein

Kommt in ein Dorf, entfacht ein Feuer,
legt in den Topf nur einen Stein
Füllt auf mit Wasser, kocht 'ne Suppe
'Nun, etwas Salz, das wäre fein!'

Ein Dorfbewohner tut‘s dazu
‚Das ist doch schon so richtig lecker!
Noch ‘ne Karotte und ein Brot!‘
Das spendet ihm der hies’ge Bäcker

Ein kleines Hühnerbein zuletzt
Auch Kräuter und etwas Getreide
Dann ist die Suppe schon perfekt
Um die ihn jedermann beneide

So manche strömen jetzt herzu
Denn Steinsuppe kennt hier noch keiner
Sie alle essen, werden satt
Zurück bleibt letztlich nur noch einer:

Der Stein, der hier der Anfang war
In Tuch wird er am Schluss geschlagen
Wer weiß, wozu er noch mal dient
In diesen uns’ren armen Tagen

Informationen zum Gedicht: Die Steinsuppe

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19.05.2015
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jürgen Wagner) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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