Gegangen

Ein Gedicht von Klaus Lutz
Gott ist gegangen. Er hat gern über Blumen
geredet. Und mochte Musik. Und stille Plätze.
Und hat gerne diskutiert. Und wollte richtig
handeln und leben. Und immer sagen was er
denkt. Und die Wahrheit, für sein Leben,
finden. Und hat an die Liebe geglaubt.
Und die besseren Ideen. Und das der Mensch
auch glücklich sein kann. Und dachte, das
könnte das Paradies sein. Und den Menschen
war das zu wenig!

Gott ist gegeangen. Er hat gerne Schach
gespielt. Mochte Spaziergänge. Ist viel gereist.
Und hat die Welt geliebt. Und hat über
Sprache nachgedacht. Und Gedichte
geschrieben. Und konnte in allem Wahrheit
sehen. Und hatte Arbeit. Und immer etwas
wichtiges zu sagen. Und begann gerne Gespräche.
Und war belesen. Und wollte das schöne Leben.
Und alles Wissen. Und den Menschen war das
zu wenig!

Gott ist gegangen. Er hat Kuchen gemocht.
Und Feste gefeiert. Und sass gerne bei Freunden.
War in einer Partei engagiert. Und wollte die
Armut beseitigen: "Gute Schulen! Klares
denken! Echtes Wissen!" Und den Mensch
ernst nehmen. Mit allem was er sagt, kann
und will. Um dann ein Freund zu sein. Mit
allem was er besitzt. Wahres Leben. Die Kunst
mit der Liebe beginnt. Und den Menschen war
das zu wenig!

Ich sage Dir mein Freund. Du verlierst. Und die
Welt ist ein einsamer Platz. Wenn Du nicht liebst.
Und den Menschen vertraust. Und sagst was Du
denkst. Und weißt was Du willst. Und die Tage
einfach so lebst: "Ohne Gedanken! Ohne Wissen!
Ohne Ziele! Ohne jede Liebe! Dann ist jeder Tag
nur noch überleben. Und Hass! Und überall ist
Krieg. Und nirgends findest Du Freunde. Und
Gott ist gegangen!

(C)Klaus Lutz

Beschreibung des Autors zu "Gegangen"

Gott! Nichts ist so schön wie eine Diskussion über Gott! Gibt es Gott? Und warum, lässt er das alles auf der Welt zu? Und was ist Gott? Lebt er in mir? In jedem Mensch? Oder ist er der Mittelpunkt von Allem? Vom Universum! Der Welt! Des Lebens! Der Seele! Des Wissens! Der Kunst! Der Sprache! Dem Tag! Von jedem Wort. Jedem Gedanken! Allen Plänen und Träumen! Ich denke Gott lebt! Für mich ist es die Erfahrung der Stille. Ein Tee. Klares Denken. Den Tag richtig sehen. Das beste Wollen. An Träume glauben. In mir leben. In der Welt leben. Im Leben leben. Das sein in Allem entdecken. Und Allem das bessere wünschen. Und nie aufgeben. Und daran glauben. An die Wahrheit. An das Leben. An Gott. Ich meine, früher war das selbstverständlich. Ich bin in einem Dorf aufgewachsen. Und habe gerade noch die Zeit erlebt, wo das Leben ursprünglich und natürlich war. Intakte Natur. Gesunde Menschen. Friedliches Leben. Harmonie und Freude. So ein beruhigendes Wissen und fühlen, alles ist in Ordnung. Heute stehen da überall Windkrafträder. Es gibt eine Autobahn, die alles zerstört hat. Und die in Wahrheit unnötig war. Und tausende von Bäumen sind verschwunden. Die meisten Bäche die es mal gab gibt es nicht mehr. Was wohl am Grundwasserspiegel liegt der sich abgesenkt hat. Aber jeder ist in 10 Minuten in einem Einkaufszentrum. Und kann sich mit billigstem Kram fett fressen. Und die Möbel alle paar Jahre austauschen. Und mit anderem billigen Schrott ersetzen. Und zufrieden vor dem Computer verblöden. Ohne echte Kontakte. Ohne ein Abenteuer das mit dem wahren Leben etwas gemeinsam hat. Ohne eine Natur von der es, eh nur noch Reste gibt. Das Leben, so künstlich und unnatürlich perfekt, das es sogar seinen Reiz hat darin zu leben. Und diese Sinnlosigkeit, mit jedem Tag etwas mehr zu perfektionieren. Gott ist gegangen. Er hat dem billigem Fraß den Platz gemacht. Den unnötigen Unterhaltungsprogrammen im Internet. Und den Autobahnen, mit denen sich all das Trostlose überall einpflanzen lässt. In jeden Winkel des Lebens. Gott ist gegangen. Es gibt keine Gespräche mehr. Und es gibt auch keine echten Freunde mehr. Und keine Abenteuer mehr. Mit echtem Denken. Und wahren Erkenntnissen. Mit wunderbaren Reisen. Und dem neuen Blick für die Welt. Mit herrlich Sonnenaufgängen. Und dem Tag, der stolz seine Farben zeigt. Und mit der Welt spielt uns singt. Der Blick ist verstellt. Von zu viel Autobahnen. Windkrafträdern und Computern. Wo man eine Wahrheit sucht die in der Welt längst verloren gegangen ist. Und die sich auch sonst nirgendwo mehr finden lässt. Gott ist gegangen. Es gibt nur noch so einen Funken an Hoffnung. Setze Dich in eine Ecke. Denke darüber nach was wirklich zählt. Und entdecke die Liebe wieder. Oder Du bist verloren. Überhäuft von sinnlosem Konsum und Informationen. Und sinnlossen Wissen. Und unter all dem genau so begraben wie die Wahrheit.
(C)Klaus Lutz

Informationen zum Gedicht: Gegangen

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02.10.2017
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