Die späten Tage
Die späten Tage
Die späten Tage lassen uns viel Zeit,
Um über Altgewes'nes zu sinnieren:
Was war da schön, wo gab es Streit,
Was müssen wir denn da aufspüren?
Gelebt ist dieses lange Leben doch erst dann,
Wenn unser Vorhang endlich ganz geschlossen
Und man an Dingen nichts mehr ändern kann,
Nichts wiedergutmachen, das einst verdrossen.
Doch will man das, was längstens vorbei
Mit Schuldgefühlen neuerlich aufrollen?
Suchen wir nicht nach dem neuen Mai,
Der uns die Zukunft strahlender will holen?
Die späten Tage sind auch Grübeltage,
Versperren oft dem Alter seine Zukunft.
Nicht alles, was erinnerlich als Plage
Befreiung will, trägt auch Vernunft!
Manches wird schon nicht mehr gesehen,
Gar manches nur einseitig überhöht.
Lasst uns doch auf die gute Zukunft sehen,
Wo Neugierde beseelt zum Leben geht!
©Hans Hartmut Karg
2018
*
Das könnte Sie auch interessieren