Die Pest (Albert Camus) in Gedichtform - Kapitel 1 (Rieux)

Ein Gedicht von Lila
In meiner farblos-nüchternen Stadt,
Die rein gar nichts Besonderes hat,
Kündigt sich etwas Seltsames an,
Doch noch glaubt keiner daran.

Eine Ratte schwankt heraus,
Mit schäumendem Maul und filzigem Haar,
Aus welchem Grund ist noch nicht klar,
Liegt tot im Treppenhaus.

Auf die eine folgen hundert,
Folgen hunderttausend am Tag,
Sterben zu Hauf, dass die Stadt sich wundert,
Mit einem Laut, den keiner hören mag.

Plötzlich sind die Ratten verschwunden.
Hat die Plage ein Ende gefunden?
Doch kurz darauf kämpfen erste Kunden
Mit hohem Fieber und eitrigen Wunden,
Wie sie auch die Ratten hatten.

Was ist das für eine Plage?
Es macht’s nicht besser, dass ich sage:
Es ist die Pest.
Es wird ein Todesfest.

Informationen zum Gedicht: Die Pest (Albert Camus) in Gedichtform - Kapitel 1 (Rieux)

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27.07.2020
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