Die Natur

Ein Gedicht von Anita Namer
Gestern
war ich draußen in der Natur.
Hab mich hin gesetzt ,
beobachtet,
gelauscht.

Da stand ein Baum.
Und ich hab mir überlegt:
Er steht einfach so da.
Er kann nicht einfach
woanders hingehen, weil`s ihm an seinem Platz nicht gefällt.
Er kann nicht den Platz eines anderen Baumes einnehmen,
„übergriffig“ werden.
Er bleibt „bei sich“.
Zu jeder Jahreszeit.
Er bekommt Besuch
von allerlei Getier,
ob eingeladen oder nicht.
Im Herbst, lässt er alle Blätter fallen,
im Gewitter verliert er manchen Ast,
und doch treibt er jedes Jahr wieder neu aus.
Was alles neben oder unter ihm wächst,
kann er nicht beeinflussen,
er muss sich „arrangieren“.
Vielleicht – freut er sich aber auch,
über die Vielfalt.

Da war ein Bach.
Wasser
Es fließt,
ist in Bewegung,
mal schnell, mal langsam
sucht seinen Weg
über Steine, um Hindernisse herum,
zu einem Wasserfall,
einem Stausee,
in eine Wasserleitung?
Ein Tropfen, der hineinfällt,
vermischt sich mit dem Ganzen,
fließt mit,
ohne zu wissen,
wohin die Reise geht.

Da waren Wolken.
Große, kleine, helle, dunkle.
Der Wind treibt sie….
Wohin?
Sie verbinden sich,
trennen sich,
und irgendwann, wenn sie zu schwer werden,
regnen sie herab.
Treffen auf trockenen Boden,
fallen in einen See, Bach, ins Meer
verwandeln sich
jedes Mal neu, anders
und doch irgendwie gleich.

Manchmal ist`s mit uns Menschen
ebenso....

© A. Namer

Informationen zum Gedicht: Die Natur

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03.07.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Anita Namer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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