Die Mafia

Ein Gedicht von Jürgen Wagner
Archaisch der Bund von Familie und Ehre,
wo Stärke höchste Tugend ist,
Gewalt legitim und hoch das Begehren,
Erpressung, Geschäfte, Gemeinheit und List

Verbindungen überall in der Welt
Geheimnisse, Schmuggel und Mord,
Bestechung, Rache, Giftmüll und Geld
Verbrechen - und darüber kein Wort!


Anm.: Das Buch des in Neapel aufgewachsenen Roberto Saviano 'Gomorrha' (2006) enthüllt am Beispiel der Camorra detailliert, wie die Mafia funktioniert und was sie ausmacht. Von da an war es für ihn allerdings mit dem normalen Leben vorbei.

Er ist selber noch mit diesen Idealen aufgewachsen: "Es war vielleicht Sonntag. Er sagte: Weißt du, dass dein Cousin schon schießen kann? Und du, bist du denn weniger wert?« Es folgt eine Fahrt zum Villaggio Coppola, einem der verdrecktesten Strände des Tyrrhenischen Meeres. »Mein Vater suchte Bierflaschen von Peroni. Er stellte die Flaschen auf einen ausgebrannten 127er Fiat. Noch heute erinnere ich die Beretta 92 FS meines Vaters. Sie war ganz verkratzt, sie schien graue Haare zu haben, eine alte Dame von Pistole. Als Prämie für den ersten Schuss gab es einen Fußball".

"Neben Korruption und nackter physischer Gewalt ist das allgegenwärtige Schweigen (Omertà) Säule des Erfolgs der Camorra und ein gesellschaftliches Problem" (Wikipedia).

Dass Deutschland so etwas wie eine Ruhezone für die Mafia ist, wo man etwas unbehelligter seine Geschäfte tätigen kann, ist nicht wirklich beruhigend.

Informationen zum Gedicht: Die Mafia

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16.09.2016
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jürgen Wagner) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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