Die letzten Blüten

Ein Gedicht von Brigitte Frey
Am Waldrand die letzte Heckenrose
sah ich an schon welkem Strauch,
im Gras eine kesse Herbstzeitlose
und einen Enzian ganz nahe auch.

Ein seltsames Trio dacht ich dann,
das der Herbst da präsentiert-
zwei Frauen und ein Mann,
da ist Ärger programmiert.

Gewiss, dass ich nur haben kann,
sagt die stolze Heckenrose,
den schönen blauen Enzian –
der mag doch keine Herbstzeitlose!

Für dich ist’s doch lange schon zu spät,
kannst dein Blütenkleid verlieren,
wenn der Herbstwind kräftig weht
und dann als Hagebutte frieren!

Hört endlich auf, um mich zu streiten,
wirft nun der Enzian ein,
ich liebe keine von euch beiden-
meine Enzianin nur allein.

Vor kurzem welkte sie dahin,
ließ mich allein zurück,
weshalb ich nun in Trauer bin
und such kein spätes Glück.

Genießen wir gemeinsam nun
den letzten Sonnenschein-
sind durch Zufall Nachbarn nun
und Freunde lasst uns sein.

Informationen zum Gedicht: Die letzten Blüten

1.045 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
1
15.04.2014
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige