Die Lange Anna von Helgoland

Ein Gedicht von Helge Klein
Im schwachen Abendsonnenlicht
scheint stolz der rote Stein.
Hinaus aufs Meer geht weit die Sicht:
Bald bricht die Nacht herein.

Noch liegt die See fast still und glatt,
am Strand die Robben träumen.
Vom Fischfang sind sie müd' und matt.
Die Nordseewellen schäumen.

Als die Patronin Helgolands
die "Lange Anna" wacht:
G'rad', wie ein Turm steht fest sie ganz
bei Tage und bei Nacht.

Gar viele Vögel finden hier
an ihren steilen Flanken
ein sich'res Nist- und Schlafquartier,
um wieder Kraft zu tanken.

Den Seeleute aus aller Welt
ist sie ein gutes Zeichen:
"Hast Du's bis hier geschafft, Du Held,
wirst Du Dein Ziel erreichen!"

Manch schwerer Sturm und Wellenschlag
riss wild an ihren Wänden.
Doch klammert sie sich Tag für Tag
ans Land, g'rad', wie mit Händen.

Möge die Insel stets besteh'n
in Stürmen und Gewittern!
Wenn and're Inseln untergeh'n,
wird sie nicht einmal zittern!

"Grün ist das Land,
rot ist die Kant',
weiß ist der Sand:
Das sind die Farben von Helgoland!"

Informationen zum Gedicht: Die Lange Anna von Helgoland

514 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
1
27.01.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Helge Klein) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige