Die Krone der Schöpfung - eine Glosse!

Ein Gedicht von Thomas De Vachroi
Kurz vor Beginn, als Gott noch schlief
und niemand seinen Namen rief,
da träumte er auf jeden Fall
einmal von einem Riesenknall!

Und bei einem Gott, ganz wunderbar,
da wird jeder Traum auch sogleich wahr!
Vom lauten Knall erwachte er
und schaute ganz verdutzt umher.

Da sah er Stern um Stern enstehen -
ein ewig Strahlen und Vergehen -
und siehe, aus all dem Sternenstaub
entstanden Bäume mit glänzendem Laub!

Es gab Pflanzen, Tiere und noch mehr -
Gott wunderte sich wahrlich sehr,
wie aus nur einem turbulenten Traum
entstanden war urplötzlich dieser bunte Raum!

Mit Zeugs und Zeit und Menschen drin -
die Letzteren natürlich mit dem Sinn,
ihn anzubeten und zu suchen
und jene, die es nicht tun, zu verfluchen!

Gott bekam von alledem fast Ohrensausen
und wollt`nur bleiben noch bei sich zu Hausen!
Er kuschelt sich ein ins Götterbett
und fand im Grunde nur sich selber nett!

Er dachte, die Menschen lass’ ich jetzt in Ruh`!
Ich mach’ die Augen lieber zu
und träum von einer anderen Welt -
mal sehen, wie mir die gefällt!

Gedacht, getan und Gott nun schlief,
doch die Gedanken wanderten weiter tief.
Menschen wissen nicht, was sie tun -
preisen nur sich selbst mit großem Ruhm!

Ihre Anfänge lagen noch in der Wiege
und schon waren geplant die ersten Kriege!
Erwachsenen Alters ging der Spuk nun weiter -
in erster Linie zählte das Erklimmen der Karriereleiter!

Sie treten nach unten und kratzen nach oben -
die Bibel sagt, es würde sich lohnen!
Verdreht wird jedes Wort, es regiert das Geld
und erzwingen wollen sie eine ganz neue Welt!

Von solch`Albtraum wurde Gott geweckt -
er schaute sich um und war erschreckt:
Der Mensch will den Kosmos bezwingen -
da konnte auf keinen Fall das Halleluja erklingen!

Gott meinte - jetzt wird der Glaube abgeschafft
und der Mensch sich nur noch für Wertloses aufrafft!
Er sah die Kirchen stehen, öd` und leer -
die Furcht saß ihm im Nacken: Bald gab es
keine Werte mehr!

Gott sprach:"Jetzt ist es an der Zeit,
daß ich die Menschen wieder vertreib`!"
Wohlig streckte er seine müden Glieder
und überließ sich ganz seinem Erfindungsfieber!

Nun war das Ende bald in Sicht,
und Gott durchaus mit seinem Gewissen ficht!
Doch solch`Menschen brauchte es nicht mehr -
es mußten einfach neue Arten her!

Und so entstand eine völlig neue Welt,
die allen Arten gut tut und gefällt -
der Mensch die Erde endlich verließ
und zurück blieb nur das Paradies!

Thomas de Vachroi anno domini 2012

Informationen zum Gedicht: Die Krone der Schöpfung - eine Glosse!

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21.07.2012
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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