Die Kalbskäsesemmel

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Die Kalbskäsesemmel

Der Bolzenschuss krachte im Haus
Und bohrte sich ins junge Hirn.
Standhaft hielt noch das Kälbchen aus
Und bot auch weiter seine Stirn.

So sah ich dies zu später Stunde
Im Fernsehen, wo das Tier stand.
Man warf es um im Schlächtergehen,
Damit alsbald das Leben schwand,

Weil man es stach, es blutet' aus,
Gab einen letzten Laut noch von sich,
So dass der Tod kam schwarz und kraus,
Da ekelt's uns, ja, Dich und mich!'

Ich habe immer gern gegessen
Kalbskäs mit Semmeln, voll Genuss
Und hatte dabei ganz vergessen,
Dass alles anfängt mit 'nem Schuss.

Heut' ess ich solches gar nicht mehr,
Obwohl mir bisher das gut schmeckte,
Denn Tierleid will ich nimmermehr,
So dass ich Pflanzenkost entdeckte.

Warum soll ein so junges Tier,
Das im Anfang des Lebens steht,
Für meinen Leib und zu viel Bier
Erst sterben, dass Genuss entsteht?

Als alter Mensch kann ich doch wählen
Und mit der Pasta Tiere schützen,
Die man nicht länger mehr muss quälen,
Weil wir die Pflanzenkost jetzt nützen.


©Hans Hartmut Karg
2019

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Informationen zum Gedicht: Die Kalbskäsesemmel

115 mal gelesen
12.10.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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