Die Jagdzeit beginnt

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Die Jagdzeit beginnt

©Hans Hartmut Karg
2018

Da gibt es wirklich ein Hotel,
In dem man nur frühstücken kann,
Wenn man am Morgen gar recht schnell
Rasch überholt die Frau, den Mann.

Sonst wartet man und wartet, wartet,
Weil viele dort zugange sind,
Denn wer zum Frühstück später startet,
Der wird zum Warteschlangenkind.

Hat man endlich den Platz ergattert,
Muss man nach Essensresten jagen,
Die, wo der Gastpulk lautstark schnattert,
Auf Platten ruh'n – s'ist zum Verzagen...

Denn überall ist Gästestau,
Gar mancher blickt recht drohend drein.
Lässt man nicht Vortritt seiner Frau,
Kann dies das Todesurteil sein!

Man wird stigmatisieren Dich,
Gar schneiden und herum erzählen,
Wie Du als Stoffel aufführst Dich,
Um Dich zum Feindbild zu erwählen.

So werden Sammler dort zu Jägern,
Wo nur durch Dich sie ganz schwer büßen,
Werden gar zu Bedenkenträgern,
Die scheinverknappt jetzt warten müssen.

*

Informationen zum Gedicht: Die Jagdzeit beginnt

119 mal gelesen
20.06.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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