Die Erschaffung der Welt

Ein Gedicht von Michael Adamitzki
Gott lehnte sich erschöpft zurück,
besah die Welt sich Stück für Stück.
Da hab ich mir bei Tag und Nacht,
was wundervolles ausgedacht.
Ich nenn, bevor ich fertig werde,
das blaue Ding da, ganz kurz: Erde.

Die Story, die vom Paradies,
die ist doch albern und auch mies.
Doch jetzt erschaff ich einen Mann,
der mit zur Seite stehen kann.
Der von der Arbeit nimmt mir ab,
mir schmerzt der Rücken, nicht zu knapp.

Erschuf nen Typen um die dreißig,
nennt ihn stets Adam, der ist fleißig.
so schafften beide frohgemut,
drum tat ihnen ne Pause gut.

Da kam, nach Schwefel hat's gerochen,
der Teufel aus nem Busch gekrochen.
Ne Schlange war's , auf langen Beinen,
hat einen Busen, keinen kleinen.
Sie lachte laut, lasziv und schief
und meint das man sie Eva rief.

Mit jedem Wort da wurd sie kesser
und wusste alsbald alles besser.
Da zog Gott Vater sich zurück,
nur Adam hat nicht soviel Glück.
Er hätte gerne sich versteckt,
doch sie hat ihn nur kurz geneckt.

Da war es gleich um ihn geschehn,
ich kann den Adam gut verstehn.

Informationen zum Gedicht: Die Erschaffung der Welt

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18.02.2016
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