Die Bühne der Menschen

Ein Gedicht von Thomas De Vachroi
Das Licht geht an, der Vorhang fällt,
der Mensch als Clown betritt die Welt.
Er hat vergessen sein eigen Gesicht,
denn hinter der Maske sieht man es nicht.

Die Menge scheint endlos, es ist nur ein Traum,
alles starrt gebannt zur Bühne, wartet auf den großen Clown.
Seht, da steht er, lustig wie er immer war,
hört nun sein Lachen, sein bekanntes Hip-Hip-Hurra.

Doch auf der Bühne, es wird allen klar,
da ist er zu Hause, da stellt er sich dar.
Das Publikum will lachen, toben und schrein,
doch der Clown, der ist allein.

Seine Spässe sind ungeschlagen, sein Variete kommt immer an,
tausend Augen folgen gierig, dem berühmten Spaßemann.

Wenn du so sein willst, wie du wirklich bist,
und du die Bühne nicht mehr vermisst,
dann glotzen sie dich an und verstehen nichts,
weil du Mensch geblieben bist.

Ist die Vorstellung dann vorbei, löscht ein Mann das Licht,
unser Clown nimmt sich ein Tuch, und trocknet sein Gesicht.

In einer Welt in der nichts scheint wie es ist
sieht man nur Traurigkeit und Masken vorm Gesicht.
Wahre Gefühle werden verbannt,
vor der Liebe wird davongerannt.

Nur Traurigkeit und Schmerz,
und eisige Kälte die sich legt um sein Herz!
Gedanken - so wirr wie ein Labyrinth
kommt er sich vor wie ein hilfloses Kind!

Doch seine Lippen bleiben verschlossen
und nur eine einzelne Träne wird vergossen!
Seht, ja das ist er, weinend wie ihn keiner kennt.
Er darf erst Mensch sein, wenn das Licht nicht mehr brennt.

Der Mensch, der macht sich selbst zum Clown,
er trägt eine Maske, doch nur den Augen kannst du trauen.

©Thomas de Vachroi, anno domini 2011

Informationen zum Gedicht: Die Bühne der Menschen

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27.12.2011
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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