Die Bibel

Ein Gedicht von Udo Steinke
Sie ist von Menschenhand geschrieben,
wurde von Gelehrten übersetzt
und von Editoren zerrieben,
der heilige Sinn wurde verletzt.

Alte Weisheiten steh'n verborgen,
jeder hat sie falsch interpretiert,
sie ist verkehrt gelesen worden,
wurde nach Eigenem präsentiert.

Das Wort wird erkannt und so geglaubt,
den Satz verkündet man uns als wahr.
Dem Vers gar die Bedeutung geraubt
und die Erkenntnis fehlt ganz und gar.

Die Wissenschaft alles widerlegt.
Auch sie hat nur das Wort gelesen.
Oh, Herr, wer es nur richtig versteht,
nur der mit reinem Herzenswesen?

Erkenne im Vers die Metapher,
lies den Satz, ohne nachzudenken
und du verstehst die Wahrheit rascher,
dein gläubiges Herz wird es lenken.

Dein Verstand wird es nie verstehen,
deine Seele ist der Empfänger,
in dein Herz will all das Gut gehen,
aber es ist ein rarer Gänger.

Der Pfarrer die Metapher predigt,
wie auch Jesus schon seinen Jüngern,
er hat ihnen nie was bestätigt,
deswegen kamen sie ins Schlingern.

Sie ihn stets hinterfrugen,
doch der Erlöser war sehr weise,
er setzte immer neue Fugen
und legte vielverzweigte Gleise.

Die Wahrheit ist nicht oberflächlich,
sie sitzt nicht einfach auf dem Giebel.
Ein Prediger darum hauptsächlich,
missdeutet die heilige Bibel.

Die Religion auf Irrtum gebaut?
In dem Ansatz ist sie doch richtig,
Doch der reinen Wahrheit beraubt.
Präsentation ist so vielschichtig.

Informationen zum Gedicht: Die Bibel

1.022 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 4,0 von 5 Sternen)
-
30.01.2013
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige