Die Achtung vor meinem Bruder
Ein Gedicht von
Paul Kinzel
Es gibt Tage, da könnte ich meinen Kopf abschrauben.
Da denke ich, der tut doch sowieso nichts taugen.
Im selben Moment kommt ein geniales Gedicht.
Man fragt sich, was hat das Dichten doch für ein Gewicht.
Durch das Dichten kann man seine Gefühle zeigen.
Was man sonst versucht zu verbergen.
Zum Beispiel, wüsste ich nicht, was ich machen würde,
wenn ich ein Kind verliere.
Mein Bruder und seine Frau halten sich ganz toll.
Trotz des Verlustes ist ihr Tagespensum wieder voll.
Na gut, Arbeit soll ja die beste Medizin sein.
Trotzdem, Arbeit macht nicht die Seele rein.
Kurz unter der Oberfläche sieht man den beiden es an.
Ich weiß nicht, ob ich das kann.
Versuchen anderen gegenüber nichts anmerken zu lassen.
Verdammt, durch so ein Verlust würde ich mich hassen.
Ich würde mich immer wieder fragen,
habe ich genug getan an allen Tagen.
Konnte man diesen Verlust nicht irgendwie verhindern?
Die Antworten könnten vielleicht den Schmerz lindern.
Ich schätze mal, mein Bruder wird sich dieselben Fragen stellen.
Man sieht es, der Schmerz kommt bei ihm in Wellen.
Sehen tut es nur jemand, der ihn gut kennt.
Andere hätten seine Gefühle völlig verpennt.
Gerade sein Gedicht "Mein kleiner Sohn" zeigt es.
Das er schon wieder jemand verloren hat, hasst er wie die Pest.
Und doch versucht er tagtäglich weiter zu leben.
Er verucht einigen immer noch alles zu geben.
Die Hochachtung vor so einem Verhalten wächst immer zu.
Ich hoffe nur seine Seele kommt irgendwann zur Ruh.
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