Der Zug auf Gleis 7

Ein Gedicht von Jens Gottschall
Jeden Tag sieht man sie auf ihrer Bank,
in Gedanken versunken, den Blick nach oben voller Dank.
Sie liebt den alten Bahnhof ihrer Stadt,
auf dem sie einst ihr großes Glück gefunden hat.

Gezeichnet, schon betagt an Jahren,
besucht sie täglich ihren Sehnsuchtsort.
Die Erinnerungen lassen sie nicht los,
ihre Zeit verbringt sie immer dort.

Mit Tränen in den Augen,
denkt sie an die Jahre voller Zufriedenheit und Glück,
lebt zuückgezogen und alleine,
sorgenvoll ist ihr verweinter Blick.

60 Jahre führten sie ein Leben voller Zweisamkeit,
unzertrennlich waren ihre Herzen.
Doch immer wieder holt die Erinnerung sie ein,
viel zu groß sind ihre Schmerzen.

Seine Stimme hört sie täglich noch
und zum Glück gibt's immer noch die alte Bank,
zu jeder Zeit sieht man die alte Dame dort,
den Blick nach oben gerichtet, voller Dank.

Er war immer für sie da, drum geht sie täglich ihren Weg
zum alten Bahnhof in der Stadt.
Dort wartet sie, auf seine Stimme die geblieben:
"Bitte treten Sie zurück ! Es fährt ein, der Zug Gleis 7 "

Informationen zum Gedicht: Der Zug auf Gleis 7

225 mal gelesen
04.07.2024
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige