Der verschwundene Winter
Der verschwundene Winter
Am dritten Februar fünfzehn Grad,
ich glaube der Winter wird langsam vernarrt.
Hat Karneval schon und macht seine Witze,
treibt all seine Scherze, derweil´ auf die Spitze.
Der Igel erwacht noch müd´, kann nicht schlafen,
geweckt durch das Blöken von grasenden Schafen.
Im Garten da recken sich still die Schneeglöckchen,
seit Tagen schon tragen sie weiß, ihre Röckchen.
Wohin ist der Winter, den wir damals kannten?
Mit Schnee, Eis und Frost und all den Bekannten.
Mit Kälte vom Herbst bis weit in den März,
mit fröstelnden Fingern und Sehnsucht im Herz?
Wie lange schon steht der Schlitten im Keller?
Kaum hat es geschneit, war das Tauwetter schneller,
und nimmt uns die Pracht, kaum das sie gerad´ lag,
Verbiestert und mürrisch macht mich solch ein Tag!
Die Schlittschuhe stehen nur stumm in der Ecke
und warten , das ich sie zum Leben erwecke.
Doch nirgends ein See mit Eis, der mich hält,
so schau ich recht trostlos und stumm in die Welt.
Kein Schneemann im Garten mit Möhre als Nase,
stattdessen sitzt da nur ein Hase im Grase,
der hoppelt herum, das macht mich verdrossen.
Ich habe den Winter dereinst so genossen.
Die Schneeballschlacht all der Mädchen und Buben,
das Gläschen voll Grog in wärmenden Stuben.
Vorbei all dies Treiben der Winter verschwand,
heut´ hatte es fünfzehn Grad, hier im Land!
© Hansjürgen Katzer, Februar 2004
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