Der Tanzbär
Ein Gedicht von
Peter Szneckneck
Der Tanzbär
Der Bär im Tanzbärenkostüm
geht morgen wieder an seine Arbeit
Dort verbirgt er dann das Ungetüm
das tief in seinem Pelz drin bleibt
Vorhang auf in der Manege
hier kommt der Gute-Laune-Bär
Wie schön das Einrad ich bewege
das gefällt den Leuten sehr
Jonglieren kann er auch
als hätte er nie etwas anderes getan
Man sagt: `Bei Bären schon immer Brauch`
Tanzen und Fahrrad fahr´n
Gefletschte Zähne werden interpretiert
als ach so süßes Lächeln
Mami, schau dir dort den Teddy an!
Aber warum hat der die Ketten?
Schweig fein still mein Kind
denn das verstehst du nicht
Ich sag es dir wo nicht die Leute sind
und weniger Scheinwerferlicht
Anonymität....
wäre auch des Bären größter Wunsch
Aber alles was der noch erlebt
lebt er nicht für sich,...sondern für uns.
Spring, du großes Tier
durch den brennenden Feuerring
Mach die zahlenden Menschen glücklich
und schau nicht immer zum Ausgang hin
Mach deine Sache richtig
sonst sieht dein Blechnapf ganz leer heut aus
Seine Gefühle waren nicht wichtig
und so stieg er aus dem Anzug heraus
Biss die Kinder in den ersten Reihen
der Schaum wird zu Blut im Mund
Angestachelt von ihren Angstschreien
doch das Zirkuszelt blieb rund
Kein Ausgang für den
der in Menschenhand gefangen
Das Stroh im Käfig war nicht das Problem
er wäre nur gern mal nach draußen gegangen
Bis dann das kleine blonde Mädchen
nach der Show ihm machte den Käfig auf
Denn sie fühlte als Einzige sein Leiden
und dann - fraß er sie auf
SzignM 20.02.2021
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