Der Tag wacht auf

Ein Gedicht von Roman Herberth
Man hat ihn aus dem Schlaf gerissen.
Und das ist überhaupt nicht nett.
Die Vögel haben kein Gewissen,
man singt vereint, und im Duett.

Der Tag kommt langsam in die Gänge.
Er räkelt sich und schlürft Kaffee.
Er zieht sich später in die Länge,
und geht auf seine Odyssee.

Die Vögel jagen nach der Beute.
Der Nachwuchs döst im Vogelnest.
Doch aufgestachelt wird die Meute,
wenn sich die Mutter sehen lässt.

Sie gönnt sich mittags eine Pause.
Der Tag lädt sie zum Nichtstun ein.
Auf einem Ast, fern von zu hause,
genießt sie jeden Sonnenschein.

Bald hat der Tag nichts mehr zu melden.
Die Nacht schleicht durch das Gartentor.
Sie lässt nur ihre Regeln gelten.
Und dann verstummt der Vogelchor.

Informationen zum Gedicht: Der Tag wacht auf

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18.06.2014
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