Der Stent

Ein Gedicht von Helmut A. Pätzold
Stent contra Aneurysma

Unbemerkt und ohne Schmerzen,
in der Nähe gar vom Herzen,
etwa so im Oberbauch,
bläht sich die Aorta auf.
Was ein jeder Doktor kennt
und das man Aneurysma nennt.
Durch Zufall dann, beim Ultraschall,
entdeckt ein Doktor diesen Fall.
Fünf Zentimeter, meint er dann,
man grad noch tolerieren kann.
Das da ist leider 6 schon breit,
er sagt, nun wird es höchste Zeit,
wir machen das so schnell es geht,
denn später ist vielleicht zu spät!
Und sofort mahnt der kluge Mann,
Termin dann in der Klinik an.
Im Ärzte Team berät man dann,
wie man den Fall wohl lösen kann.
Muss es ein Schnitt sein, quer zum Bauch?
Man meint, ein Stent, der tut es auch.
Nach der OP, die gut gelungen,
bin ich von Giften noch durchdrungen,
die man dem Menschen injiziert,
damit der keinen Schmerz verspürt.
Tatsächlich, nach dem Dämmerschlaf,
arbeitet das Hirn schon wieder brav.
Es mit dem STENT etwas jongliert,
verschiedenes wird ausprobiert.
Was reimt sich eigentlich auf STENT?
Der erste Einfall ist: patent.
Wie ist der Reim, wär es ein STUNT?
Sehr passend ist das Wort: gesund.
Da gibt es ja auch noch den STAND.
Und darauf findet man: frappant.
Langsam glätten sich die Wogen
im Hirn, es wird nichts mehr verbogen.
Wir legen fest, weils jeder kennt,
die Hilfe brachte mir: der STENT!
Was bleibt nun noch dem Kranken?
Zuerst einmal dem Doc. zu danken,
der mit Wissen und Geschick,
den Fall gelöst, zu meinem Glück.
Natürlich war er nicht allein,
ein gutes Team muss es schon sein.
Noch ein Gedanke hinterher,
merkwürdig ist es, wirklich sehr,
es war am 25. September!
Wenn ich den Tag richtig »remember«,
da hol mich doch der Teifel,
grad am Geburtstag, ohne Zweifel.
So dass ich, das ist ein Gewinn,
zum 2. Mal geboren bin.

Informationen zum Gedicht: Der Stent

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08.04.2016
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