Der Stein des Anstoßes (Variante 2)

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Einen Stein ich einmal fand
in dem feuchten Ostseesand.
Er war glatt und ziemlich rund,
für mich ein schöner Urlaubsfund.
Ich nahm ihn heimlich mit nach Haus,
das zog mir fast die Hose aus.

Auf der Werkbank abgelegt
habe ich reibend ihn bewegt,
ihn in heißes Wachs gesenkt
und so für alle Zeit getränkt.
Mit maschinellem Gravur Stein
gravierte ich die drei Worte ein.

Die drei Worte, die jeder kennt,
aber nur sehr selten nennt.
Als wieder einmal lauter Streit
wegen so einer Nichtigkeit,
habe ich ihn unentdeckt
in ihrer Nachtcremeschachtel versteckt.

Ich wusste, dass es zwei Möglichkeiten gab,
tolle Versöhnung oder vorzeitiges Grab.
Entweder nackt von Fuß bis Zopf
oder meinen Stein an den Kopf.
Ich möchte keine Details wiedergeben,
aber ihr seht, ich bin noch am Leben.

29.09.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Der Stein des Anstoßes (Variante 2)

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30.09.2014
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