Der Spiegel

Ein Gedicht von Klaus Lutz
Der Mann im Spiegel! Er hat Tabletten gegen
Traurigkeit genommen. Er ist gereist um
Freunde zu finden. Er hat gearbeitet, um sich
all seine Wünsche zu erfüllen. Er hat immer
die Wahrheit gesagt, um lebendig zu bleiben.
Und er war immer der Fremde. Aber er war
nie allein. Er konnte hell sein wie die Sonne.
Er konnte tanzen wie der Wind. Er konnte
farbig sein wie der Regenbogen. Er konnte
die Liebe leben. Und die Welt war auf seiner
Seite.

Der Mann im Spiegel! Er hat sinnlose Tag im
Rollstuhl überlebt. Er hat Geld bezahlt, um nicht
ganz einsam zu sein. Er hat an Gott geglaubt,
um nicht verloren zu gehen. Er hat Narben
vergessen, um sich an die Liebe zu erinnern.
Und er war er immer der Reisende. Aber
er war nie verloren. Er konnte hören was
Uhren erzählen. Er hat gewusst wie Worte
siegen. Er hat gesehen warum Sterne alles
wahre lieben. Und das Leben war auf seiner
Seite.

Der Mann im Spiegel! Er fragt jeden Tag,
wie kann ich etwas verändern. Aber er besitzt
nicht die Wahrheit. Also lächelt er, wenn Ihm
Menschen nur Lügen erzählen. Und auf seine
leeren Konten malt er Engel. Und wenn Türen
verschlossen sind, lässt er weißes Papier leben.
Und wenn die Einsamkeit unerträglich wird
verschickt er Blumen: „An Wissende, die er
getroffen hat! An Menschen die befreien! Wie
Maler, mit denen Farben lebendig werden!

Klaus Lutz

Informationen zum Gedicht: Der Spiegel

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16.07.2013
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