der Politiker

Ein Gedicht von Ursula Eichmann
Er kannte keine Selbstkritik
war selbstbewußt und stolz
drum ging er in die Politik
er war aus gutem Holz.

Sein Ego wurde täglich größer
er hielt sich für 'nen König
doch wurde er darum nicht besser
das macht ihm aber wenig.

Die Frau zu Haus, na klar, sie ist
die Stütze seines Lebens,
sie bügelt aus, was er vergißt
und wartet oft vergebens.

Und auch die Kinder werden groß -
er hat sie kaum gesehen -
so kommt es, daß am Ende bloß
er sie nicht konnt' verstehen.

Die Kinder war'n erwachsen jetzt
und gingen ihrer Wege
die Frau, die ach so oft verletzt
entband man ihrer Hege.

Und jetzt, nach 25 Jahren
denkt sie für sich allein
was ist denn bloß in mich gefahren?
das kann's doch nicht gewesen sein...

Sie sagt ihm schließlich, daß sie geht
um ganz allein zu leben.
Er ist es, der das nicht versteht
"was kann's denn Bess'res geben"?

Ach, mach Dir keine Sorgen, Mann
schwing Du nur weiter Reden
ich arbeite für mich und dann
beginnt mein neues Leben.

Informationen zum Gedicht: der Politiker

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14.09.2011
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