Der Liebestolle

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Der Liebestolle

Ja, sie beobachtet er lange,
Hat heimlich da fotografiert,
Damit er in den Kreis gelange,
Wo sie ein glücklich' Leben führt.

Sie kommt an seinem Hause vorbei,
Wenn zum Kaufen sie denn geht:
Am Fenster sitzt die Liebelei
Mit Blick, auf den er morgens steht.

Die Frau hat ihn stets fasziniert,
Groß, dunkel trägt sie ihr Gepäck.
Er hätte sie so gern verführt,
Denn Liebe ist sein Lebenszweck.

Er schaut, dass er sie treffen kann,
Sich ihre Wege öfter kreuzen,
Wirbt mit viel Charme, da ist er Mann
Und keiner von den blinden Käuzen.

Schon als er noch in Arbeit lebte
War wirklich er kein Kostverächter,
Weil damals er zu Jüngeren strebte,
Fand das so toll als Mann, als echter!

Er steigt der Dame weiter nach
Und das ist dieser nicht geheuer,
Denn sie will gar kein Ungemach,
Die Scheidung käme viel zu teuer.

Deshalb steigt sie aufs Fahrrad um
Und fährt künftig zum Laden hin.
Jetzt kommt sie um den Mann herum
Und hat endlich befreiten Sinn.

Der Liebestolle merkt' das auch,
Sinnt auf neue Begegnungswege.
Doch sie weicht aus dem alten Gauch,
Will nicht, dass er sich zu ihr lege.

Da geht er schließlich doch zurück
Zur Angetrauten im Zuhause
Und sucht sein altbekanntes Glück,
So hat die Tollheit endlich Pause...


©Hans Hartmut Karg
2021

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Informationen zum Gedicht: Der Liebestolle

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23.04.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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