Der letzte Gast
Ein Gedicht von
Sepp Höltschl
Und wenn er kommt, der letzte Gast,
will ich, dass ihr ihn zu mir last,
auch er soll mir willkommen sein,
so macht ihm Platz und schenkt ihm ein.
Man ignoriert, dass es ihn gibt,
und er ist wahrlich nicht beliebt,
so wie er um die Häuser schleicht,
merkt man sofort, er hat’s nicht leicht.
Drum kommt er meistens ungebeten,
doch irgendwann besucht er jeden,
dann gibt’s ein Heulen und ein Klagen,
denn er verursacht Missbehagen!
Ich möchte ihn dann überraschen,
man geht ja doch mit leeren Taschen,
drum, wenn er anklopft, an mein Haus,
dann trink ich mit ihm alles aus.
Er braucht sein Handwerk nicht vergessen,
doch soll er mit mir einmal essen,
was ungesund, zu viel und schwer,
an diesem Tisch stört’s nimmermehr!
Die Sense, die er mitgebracht,
und seine Absicht deutlich macht,
die lehnt am Garderobenständer,
wie auch die anderen Gewänder.
Ich weiß, dass es uns beide dreht,
wenn’s danach übern Jordan geht,
und wenns dem Petrus auch nicht passt,
Gevatter Tod, ist auch ein Gast!
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