Der Lachs

Ein Gedicht von Andreas Hanschke
Im Zarenreich, da lebt ein Bär,
von vorn recht grimmig, hinten schwer.
Und dieser haust an einem Fluss,
nicht weil er will, nein weil er muss.
Der inn're Zwang lässt ihn nicht gehn,
lässt brummend ihn am Ufer stehn,
wo Sicherheit ein rares Gut,
wenn man als Fisch dort leben tut.
Der Bär lacht sich 'ne Bärin an,
bemüht sich und tut was er kann,
jedoch kam noch nie auf den Tisch,
für seine Bärin frischer Fisch.
Der Lachs ein Profi und recht schlau,
für einen Fisch weiß er's genau,
so bringt er bei dem lachsen Kind,
schwimm nie da, wo die Zähne sind.
Der Lauf der Zeit, er ändert sich,
der Bär stirbt aus, die Fische nich',
bevölkern bald in großer Schar,
wo der Bär einst zu Hause war.
Es ist der Weisheit letzter Schluss,
dass man nicht immer groß sein muss,
so ändert sich die Nahrungsachse,
nichts geht über Profi Lachse.

Informationen zum Gedicht: Der Lachs

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27.03.2019
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