Der Karren

Ein Gedicht von Andreas Baier
Schwerlich ist das emsig zerren,
mühevoll der Lasten viel,
schwerlich vorwärts geht das vorwärts streben,
unklar ist das Bild des Ziels.

Steinig , holbrig ist der Boden,
Lebensweg , bescheiden er sich nennt,
der vom treten in das Leben,
bis hin zu deinem Tode trennt.

Voll beladen , krächst die Achse,
die Deichsel fasst zu brechen droht,
zerst du an ihm, in jede Richtung,
hast mit dem fordkomm deine Not.

Manchen Tags , da läuft er emsig,
er dichfast zu überholen droht,
doch tagsdrauf , fest wie angenagelt,
hast mit dem zerren deine Not.

Einfach wärs ihn umzukippen,
das die Last versiegt im Nichts,
doch an dir ist er festgekettet,
du mit ihm zusammenbrichst.

So ziehst und zerrst du an dem Karren,
und merkst gar nicht des Lebens lauf,
ein jeder bürdet , läd dir,
immer neue Lasten auf.

Schwer fällt dir das selektieren,
welche Last er tragen soll,
bis er schlieslich schwer und träg ist,
gefüllt bis zum Rande voll.

Nicht du zerrst dann an dem Karren,
nein, der Karren zerrt an Dir,
der Schatten dir dann nimmt die Sonne,
die Seile Luft zum atmen dir.

aus : ICH - Gedanken aus der Stille
Alle Rechte beim Autor

Informationen zum Gedicht: Der Karren

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05.12.2015
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