Der Joker ...

Ein Gedicht von Horst Fleitmann
Heut Nacht klopft jemand an der Tür.
Wer will denn jetzt noch was von mir,
denk ich - und mach die Tür nicht auf
denn ich steh' wirklich nicht darauf
noch wem zu öffnen der so spät
an meine Tür klopft und nicht geht.

Er stand dort etwa zehn Minuten.
Der Kerl wollte sich gar nicht sputen.
Im Gegenteil... rief er so laut
dass er den letzten Nerv mir klaut.
Da hörte ich ihn schrei'n voll Wut
er wär' der Tod und jetzt sei's gut.

Ich soll, sagt er, mich fertig machen.
Vergessen könnt ich alle Sachen.
Mach keinen Scheiß sagt er zu mir
Wir müssen los, es ist halb vier.
Um vier ist Abgabetermin,
Um sechs hol ich nen Greis aus Wien.

In drei Minuten bist Du tot
Säuselt der Sensenmann in Not.
Moment, sag ich, ich informier'
noch einen Freund... Ich telfonier'...
Kein Telefon, kein Brief, kein Schrei
In zwei Minuten ist's vorbei.

Gevatter Tod macht keinen Spass
Ich aber auch nicht, denk ich blass.
Dann hab ich's doch noch umgebogen
und einen Joker mir gezogen,
der mich geholt hat aus dem Traum.
Ich hätt' den Tod sonst auch verhaun.

Informationen zum Gedicht: Der Joker ...

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13.02.2016
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