Der Gnadenschuss

Ein Gedicht von Heinz Säring
Gerichtssaal: Herr Paulick, das war der Verklagte,
sein Anwalt den Kläger, Herrn Arnold jetzt fragte:
"Herr Kläger, zur Sache, ich frage sie jetzt:
Stimmt es, dass Sie sagten: Ich bin nicht verletzt?"

"Sie hab'n sich noch nicht in die Lage versetzt:
Ich bin mit dem Pferd auf der Straße geritten,
der Gegner kommt an mit dem riesigen Schlitten,
sehr schnell in der Kurve, da wirft mich das Schwein
mitsamt meinem Pferd in den Graben hinein!

Mein Pferd lag am Rücken, die Beine nach oben,
ein Bein war gebrochen, könnt heute noch toben, -
der zieht 'ne Pistole, ein Gnadenschuss - tot!
Natürlich, das Pferd war erlöst von der Not.

Dem Tier hat er eben den Schuss aufgebrannt,
er hielt die Pistole noch fest in der Hand,-
`Sind Sie auch verletzt?` hat er mich nun gefragt, -
Herr Anwalt, was hätten denn Sie jetzt gesagt?!"

Informationen zum Gedicht: Der Gnadenschuss

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13.10.2011
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