Der Geschenkkorb

Ein Gedicht von jogdragoon
Im Dämmerlicht öffnete er langsam und unsicher seine Augen.
Völlig unerwartet sprang ihm ein nackter, häßlicher Hintern direkt ins Gesicht.
Er wendete sich schockiert und angewidert von ihm ab.
Er konnte gar nicht fassen, wie ihm geschah und schloß angsterfüllt erneut seine Augen !

SIE wartete !
SIE wartete schon lange, sehr lange, auf einen Moment, in dem SIE sich ihm offenbaren konnte !
Doch es gab sehr wenige solcher Momente und sie waren kurz, sehr kurz !
Als SIE wieder einmal einen Moment der Klarheit in ihm erkannte,
nahm SIE alles, das in ihm als Unwahrheiten fixiert war
und zeigte SICH ihm unverzüglich in schonungsloser Offenheit.
Er wies SIE von sich und wendete sich ignorant von IHR ab !
Somit stauten sich immer mehr Themen in IHR auf.
Eines Tages war "die Wahrheit" gezwungen, einen Vorschlaghammer zu benutzen!
Das war der Tag, an dem er, das Menschlein, schmerzhaft zusammenbrach,
weil fast alles um ihn herum, sich als Irrtum erwies.

*

Die Tür war offen !
Die Luege stellte auf ihrer Tour
den prallen Geschenkkorb in den Flur
Gefüllt mit Dingen zu Hauf
die machten betroffen
krank und besoffen

Verschlafen nahm er's in sich auf

Ab und zu öffnete er seine Augen und sah
plötzlich klar und auch ganz nah
einen nackten, häßlichen Mors
der sprang in sein Gesicht recht forsch !

Weil ihm das nun gar nichts gab
wendete angewidert er sich ab !

Nachdem die Wahrheit das mehrere Male probierte
und trotzdem weiter er nach Luege gierte
nahm sie einen Vorschlaghammer !

Unglaublich groß war sein Gejammer !

© jogdragoon
Bibat ex me qui potest

Informationen zum Gedicht: Der Geschenkkorb

16 mal gelesen
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23.02.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (jogdragoon) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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