Der Gabentisch

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Der Gabentisch

Am Ehrentag mit Rotgirlanden
Kommt sie freudig zum Gabentisch,
Wo päckchenweis' Geschenke standen:
Das Plastikzeug voll Buntgemisch.

Und mit viel Mühe und viel Not
Entpackt sie nun das Allerlei,
Auch Süßigkeiten, Mandelbrot,
Dazwischen manches Schokoei.

Doch während Papa Müll einsammelt,
Der aus Verpackung angefallen,
Hat sie die Puppen längst versammelt,
Die ihr jetzt wieder eingefallen:

Sie spielt mit ihren alten Puppen,
Zieht sie fein an und redet sanft,
Geht dann hinaus zum Gartenschuppen,
Wo sie mit ihren Püppchen tanzt.

Die Neugeschenke auf dem Boden,
Sie liegen nur im Raum herum.
Da bleibt sie fern, ist ausgezogen,
Geht lieber mit den Puppen um.

Schließlich nimmt sie ihr altes Fahrrad
Und fährt damit zur Freundin hin,
Wo Unterhaltung Nähe hat,
Denn danach ist ihr Lebenssinn.

Wie könnten ihr die vielen Gaben
Mehr sein, als Freundin und Bewegung?
Sie ist fürs Sein und nicht fürs Haben,
Denn sie ist klug – und sie ist jung...


©Hans Hartmut Karg
2018

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Informationen zum Gedicht: Der Gabentisch

204 mal gelesen
02.10.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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