Der Frosch und die Waschanlage
Ein Gedicht von
Jürgen Richter
Gelangweilt saß er an seinem Bach,
überlegte was mach ich nur den ganzen Tag.
Man könnte doch die Welt erkunden,
wenigsten für ein paar Stunden.
So entschied er sich spontan
und machte sich auf den Weg mit Elan.
Die Straße hat es ihm angetan,
dort wo ständig Autos fahren.
Per Anhalter war sein Plan,
was für ein Blödian.
Er, Meister in seinem Fach,
sprang mit einem Satz auf ein Autodach.
Das Auto in Bewegung,
der Frosch ohne jede Regung.
Die Autowäsche war des Fahrers Ziel,
dem Frosch das gar nicht gefiel.
Ja ständig er am Wasser sitzt
und es nun von allen Seiten spritzt.
Er wollte schon protestieren,
sagte sich, was soll den schon passieren.
Nun wurde er geduscht und eingeschäumt,
hat sich nicht dagegen aufgebäumt.
Die Riesenbürste entriss ihm eine Schrei,
nun war's ihm doch nicht einerlei.
Mit hohem Bogen er vom Dach flog,
vor das Auto, das gerade um die Ecke bog.
Sein Metier war nicht die Fliegerei
und platsch- war's mit ihm vorbei.
Die Moral in dem Gedicht,
die Logik wie immer besticht.
Hätte er nicht in die weite Welt gewollt,
ihn das Auto nicht überrollt.
LE 12.01.2016
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