Der Einzelgänger

Ein Gedicht von Klaus Lutz
Ich glaube es gibt nicht viel, was mich
wirklich interessiert hat.Schule war mir
egal. Freundschaften waren mir egal.
Beziehungen waren mir egal. Nur meine
Freiheit war mir wichtig. Und heute,
interessiert mich auch das Schreiben. Es
kostet eben nichts. Und es hilft über den
Tag. So als Frührentner. Und als Behinderter!

Aber Heute ist soviel anders. Ich sitze
den ganzen Tag am Computer. Sehe mir
Philosophisches an. Und auch Politisches.
Und auch Sexkram. Und versuche das irgendwie,
auf einen Punkt zu bringen. So ein Gedanke,
mit dem das ein Ganzes wird. Und mit dem ich
etwas klarer Sehe: „Was ich so bin! Und der
Mensch so überhaupt!“

Dann sitze ich in einer Ecke. Und überlege
so: „Seit Jahren keine Kontakte mehr. Und nur
allein!“ Und das philosophische, politische
und sexuelle in meiner Birne explodiert. Und
zurück bleibt nur Müll. Das Allein sein und
seine Stärke. Seine Freiheit. Und seine
Klarheit. All das was ich hatte. Was das
Allein sein so war. Heute zerstört es mich!

Und ich sehe so den Einzelgänger, wie er in
Indien über Basare bummelt. Ich sehe den
Einzelgänger in Bibliotheken. Ich sehe den
Einzelgänger in Cafes. Und ich denke: „Er hat
es gut hingekriegt. Er hat was aus diesem Leben gemacht!“ Und dann sehe ich den Einzelgänger
so Heute. Und ich sage Ihm: „Gib alles was Du
noch hast für etwas Liebe!“

Klaus Lutz

Informationen zum Gedicht: Der Einzelgänger

3.468 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
-
05.01.2012
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige