der duft von jasmin

Ein Gedicht von marmotier
für Phet

Siam,
du land des lächelns,
erblüht
aus den perlen des lotos,
zuflucht des Buddha,
ich weine um dich.

du land der freien,
verloren,
gepfercht in die ghettos
der nacht,
misshandelt, erniedrigt
vom masslosen blick
der farangs,
dein lächeln beraubt
seines zaubers
für immer.

ach, Pattaya,
einst dorf der fischer,
balsam der seele,
vereint mit dem meer
und der stille.
was schreist du mich an,
grell, lüstern und laut?

Jomtien, Phuket, Ko Samui,
so viel der gesegneten erde
siecht nun dahin.
selbst die stadt der engel
korrupt, verdorben,
verderbend alle,
die sie berühren,
betört von schamloser gier.

voller sehnsucht kehr ich zurück
in meinen armen Isaan:
heimat der herzen,
wo unsere träume sich trafen
und die familie uns birgt.

noch immer duftet es nach jasmin,
da der schamane
in die ordnung der welt
uns hineingab.

weit
trägt der wind
den mor lam.

ich sitze am see
mit dir.
wir fangen die fallenden sterne.
hier sind wir zuhaus.

morgen
singen die vögel wieder.
es trinken die elefanten,
die wasserbüffel tragen ihr los.

vielleicht auch
folgte die frau im walde
dem fluge der bienen
und bringt uns
die süssen waben vorbei.


Copyright © Marmotier 2014

Informationen zum Gedicht: der duft von jasmin

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22.02.2014
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