Der bescheidene Rabbi

Ein Gedicht von Jürgen Wagner
Der Rabbi war sehr ernst erkrankt
All seine Schüler war'n versammelt
So viel ist, was man ihm verdankt
Und einer nach dem andern stammelt:

'Wie Abraham hast du geglaubt'
'Wie Hiob dein Geschick getragen'
'Wie Mose hast du Gott vertraut'
'Ein Salomo in uns’ren Tagen!'

Dem Rabbi ging’s noch immer schlecht
Sie ließen ihn nur schweren Herzens
‚Sie priesen dich, und das zu Recht!‘
Sagt seine Frau ihm unter Schmerzen

Doch dieser fühlt sich abgelehnt
Man konnt's in seinen Zügen lesen
Mit keiner Silbe wurd' erwähnt
Wie bescheiden er gewesen!

Nach einer Geschichte von Anthony de Mello

Informationen zum Gedicht: Der bescheidene Rabbi

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21.05.2015
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jürgen Wagner) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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