Der Atem stockt

Ein Gedicht von Roman Herberth
Man hat uns Suppen eingebrockt,
und daran haben wir zu kauen.
Kein Wunder, dass der Atem stockt,
denn vieles müssen wir verdauen.

Man beugt sich der Brachialgewalt.
Wer aufbegehrt, hat nichts zu lachen.
Sonst wird man uns, und zwar eiskalt,
verhöhnen, und zur Minna machen.

Man fürchtet sich, und gibt klein bei,
denn man hat die Gefahr gerochen.
Dann stöhnt man eine Litanei,
und wird auf seine Rechte pochen.

Wir nehmen hin, was uns missfällt.
Man droht uns, und wir müssen fliehen.
Wir taugen nicht zum Superheld,
und werden lieber Leine ziehen.

Man hat uns völlig in der Hand,
das können wir nicht unterbinden.
Man malt den Teufel an die Wand,
auch er kann keinen Ausweg finden.

Informationen zum Gedicht: Der Atem stockt

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23.11.2013
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