Der Apfelbaum

Ein Gedicht von Sabine Brauer
Ein Bild aus Kindertagen
geht mir grad durch den Sinn.
Ein Blick vom Blumengarten
zum Apfelbäumchen hin.


Der Baum war arg verkrüppelt,
wurd´ schlimmer mit der Zeit
und wenn man ihn so stehen sah,
dann tat er jedem Leid.

Die Tage wurden kürzer,
der Herbst zog durch das Land.
Ich stand vorm Apfelbäumchen
mit ausgestreckter Hand.

Bevor es dann zur Schule ging
pflückte ich ´nen Apfel runter.
Er war noch dunkelgrün und sauer,
drum klopfte ich ihn munter.

War die Stelle weich und braun,
dann saugte ich sie aus,
der Saft, er tropfte auf das Kinn.
Ich machte mir nichts draus.

Der Baum, er musste weichen,
man wollte ihn nicht mehr.
Für mich brach eine Welt zusammen,
ich liebte ihn so sehr.

Das Leben es geht weiter.
Ich werde langsam grau.
Doch das die Äpfel lecker war´n,
das weiß ich noch genau.

©Sabine Brauer

Informationen zum Gedicht: Der Apfelbaum

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27.09.2012
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