Denkbare Nähe

Ein Gedicht von Volker Harmgardt
wenn stimmen verzerrt und blicke ins licht
abgestumpft den zustand kritisch beschreiben
dann nimm die hälfte deines lebens in die hand
alles löst sich voneinander in sekunden
abstand und schritte zurück
aus angst die brust wird durchstochen
gemeinsam zum abschied die markigen
wörter tanzend johlend tanzend johlend
wo basteln sich alle eine bessere welt
auf dem berg auf dem gipfel
warum nicht mehr kreuze dortaufstellen
über die köpfe der menschheit hinweg
entkommen alle zum himmel
in einem quadrat mit kunst
zwischen den zähnen
da schrauben sie flaschen auf
kronkorken fliegen in felsriffe
neben der kotze bei der almhütte
kleben euroscheine und der rubel
rollt zu tal im rauschen des gebirgsbach
regen spült alles weg weg weg weg
auch wenn man die strahlende materie
des horizontalen traums abschalten
könnte wären die menschen erschöpft und
bleich aber innerlich gespannt wie ein
flitzebogen in spannhaltung versteift
hinter blonder strähne verbirgt sich ein
hirn als hätten alle geträumt
als würde ich mit allen dort reden
in drohender verführung inclusive
denkbarer nähe

Informationen zum Gedicht: Denkbare Nähe

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15.08.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Volker Harmgardt) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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