Demenz

Ein Gedicht von Norbert Van Tiggelen
Er war immer eine Größe,
kernig, stark und aufgeweckt;
ihn zu täuschen, war unmöglich –
man wär' mit ihm angeeckt.

Sein Gedächtnis war solide,
lückenlos und auch vergnügt;
er war niemand, der sich geistig
freiwillig 'nem andren fügt.

Irgendwann, da wurd es löchrig,
er vergaß so nach und nach
sich, sein Leben, seine Lieben –
heute liegt sein Leben brach.

Jetzt erkennt er - oh, wie traurig –
nicht mal seine Frau und 's Kind;
einstige Begebenheiten
lange schon vergessen sind.

©Norbert van Tiggelen 10/2016

Informationen zum Gedicht: Demenz

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26.10.2017
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Norbert Van Tiggelen) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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