Das Recht der Starken

Ein Gedicht von Marcel Strömer
Der Wall, das Symbol der Festung Europas, Zäune, kilometerlang, sechs Meter hoch, gesichert mit Nato-Draht, mit Hilfe modernster Technologien wie Wärmebildgeräte, Drohnen, Scanner und Sateliten, arbeiten geschulte Beamte lösungsorientiert. Sie zählen illegale Grenzübertritte, sammeln Informationen über Schleuser und Migrationsrouten. Notfalls erhalten sie den Befehl den Zustrom mit Waffengewalt abzuwehren. Um die Grenzen Europas wird gemolken bis Blut kommt. In den Anhöhen vor Melilla träumen Hunderte Afrikaner vom Land wo Milch und Honig fließt. Sie sehen die Lichter auf Butterberge und Milchseen strahlen. Während der Ausbau der EU zur Festung vorangetrieben wird, findet der Versuch statt, den Kontinent erfolgreich abzuschotten. Nationale Interessen sollen gewahrt und beschützt werden. Stündlich überqueren unzählige Flüchtlinge mit uralten Holzbooten das Mittelmeer. Helikopter überfliegen die Region. Kriegsschiffe patrouillieren vor den Küsten. Und trotzdem verschwinden Boote, ohne dass es bemerkt wird. Tausende Menschen ertrinken. Das Meer schweigt in der unsichtbaren Rolle eines Opferzeugen. Schuldmindernd.



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 13.03.2017)

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Informationen zum Gedicht: Das Recht der Starken

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13.03.2017
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