Das Lächeln
Ein Gedicht von
Farbensucher
Verletzlich ist der Morgen, farblos, dünn,
bis traumschweres Erinnern blass zerrinnt,
dunkle Schatten verstohlen sich schleichen
und kreisend die Welt zu atmen beginnt.
Es hilft nicht kleiden, Haut verdecken -
die Härte des fordernden Tags
in Hektik und Strenge der Stunden,
reibt auf, geht unter die Haut und nagt.
Vielleicht das Lächeln dieser Fremden,
aus dem ein anderes Leben schaut -
es scheint so unverbraucht und menschlich,
den scharfen Fokus der Netzhaut taut.
Leicht trägt ein Kind mir den Weg entgegen -
die Marmelade klebt rot noch am Mund,
es lacht und hüpft verwegen und wartet
auf seinen duftschnüffelnden kleinen Hund.
Es fällt Leben in die kurze Zeit,
entführt meine rauen Gedanken –
frag‘ mich, ob die Fremde schattenlos ist.
Bin ich es? Ich komme ins Wanken
und trage ihr Lächeln im Gesicht.
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