Das Kind, das mit dem Feuer geht {246}
Ein Gedicht von
Jacob Seywald
Kluges Kind – übermütig tut es,
Flammen wetzen seinen Körper heiß.
Sein Mut, tut unaussprechlich Gutes,
denn sein Mut gar keine Wörter weiß.
Und dennoch geht es schwelgend weiter,
glaubt es kommt erst später an.
Im tosend Fieber, schwelend heiter,
kommt das Opfer nun als Täter dran.
Es setzt ihm zu, das schiere Glück,
nur sein Leib scheint es noch aufzuhalten.
Kaum berührt, hält es Triebe zurück,
beginnt das Herz weit aufzuspalten.
Nichts ist halb, nichts ist ganz,
es bleibt die bloße Flucht nach vorn.
Wer verzeiht ihm diesen Feuertanz,
wann weckt ihn denn der Rosendorn?
Jacob Seywald XIII
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