Das Jahr ist jung
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Das Jahr ist jung, und macht die ersten Schritte.
Vom ersten Tag an ist es stubenrein.
Man weiß, es wird zur neuen Lebensmitte,
und hofft, man wird mit ihm zufrieden sein.
Gemeinsam ziehen wir schon kleine Kreise.
Es ist ganz anders, doch wie eh und je.
Wir gehen mit ihm auf die Jungfernreise.
Nur in den Bergen wächst und blüht der Schnee.
Von Anfang an hat man sich gut verstanden.
Und unbekümmert reiht sich Tag an Tag.
Das erste Fremdeln kam sehr schnell abhanden.
Und es war offenbar, dass man sich mag.
Es geht voran, bald zählen wir die Wochen.
Beschrieben wird ein unliniertes Blatt.
Im Tagebuch wird allerlei besprochen,
weil man für Neues viele Worte hat.
Man kommt sich näher, und beginnt zu schwärmen.
Und es ist Liebe auf den zweiten Blick.
Bald hören wir die Vogelzüge lärmen.
Doch das stieß bisher niemals auf Kritik.
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