Das gespaltene Ich

Ein Gedicht von Friedrich Graf
Herr und Knecht, die beiden bin ich
in der einzigen Person,
walte über Hass und Liebe,
über Wahrheit, Lug und Hohn;
schlage, eifersüchtig rasend,
wild auf den Rivalen ein,
singe gütevollen Herzens
Säuglinge in Träumereien.

Welcher Zwiespalt, welche Wirrnis
wühlt in meiner Ich-Gestalt,
die erfüllt ist mit viel Liebe,
aber auch mit viel Gewalt.
Finden sich denn keine Kenner
zu erklären die Tortur?
Ach, das größte Weltenrätsel
ist die menschliche Natur!


(© Friedrich Graf)

Informationen zum Gedicht: Das gespaltene Ich

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09.07.2014
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Friedrich Graf) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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