Das fremde Volk

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Der letzte Winter war nicht lang und kalt,
manch Bastler wurde in der Werkstatt alt.
Mit Hammer, Nagel, Säge, Brett
wurde manches Stück komplett.
Bei uns waren es die kleinen Kisten
in denen im Garten die Vögel nisten.

Kam morgens die Sonne raus,
war Stimmung in dem Spatzenhaus.
Wegen der Katze konnte nichts geschehen,
sie musste aus der Ferne sehen.
Und so hat uns nicht interessiert,
was bei dem Spatzenvolk passiert.

Doch schwerer Sturm und großer Hagel
forderten manch Brett und Nagel.
Drum haben wir die Wurmvertilger nicht vergessen
und kontrollierend unter ihrem Baum gesessen.
Dieses Jahr wurde die Spatzenbrutzeit befristet,
denn ein fremdes Volk hat sich dort eingenistet.

Ich würde gern näheres sagen,
doch kann ich mich nicht näher wagen.
Sie sind hin und her geflogen
und haben Trennwände gezogen.
Ich möchte wegen Schmerzen nicht schrei’n,
denn es dürften Wespen, Bienen oder Hornissen sein.

21.07.2020©Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Das fremde Volk

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21.07.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Wolf-Rüdiger Guthmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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