Das Alter - Zeit der Veränderung

Ein Gedicht von Walther von Meisenburg
Wenn des Menschen Brut erzogen
ist das halbe Leben fort.
Vorher hat er nicht erwogen,
dass er ist der Seele Hort.

Doch nun hört er ständig rufen
seiner Seele drängend Wort,
die sich höher fühlt berufen
und verändern will sofort.

Solches Rufen zu vernehmen,
ist gewiss kein Missgeschick
und zum Ändern sich bequemen
ist ein spätes Meisterstück.

Neue Wege finden, gehen,
nur die eig'nen Grenzen loten,
Geistes Höhen endlich sehen,
unterscheidet von den Toten.

Ist des Körpers Kraft gegangen,
fliegt der Geist auf großen Schwingen
befreit sich, wo er einst gefangen,
lässt sich nicht in Normen zwingen.

Jetzt ist Zeit für Geistes Muße,
der Arbeit ist genug getan,
manche Sünden fordern Buße
und abzulegen manchen Wahn.

Das Alter ist die Zeit der Güte,
wenn ein Hauch von Weisheit weht,
es zeigt sich Geistes neue Blüte
bei jedem, der sucht und versteht.

Hoch geschätzt sind die Senioren,
die mit menschlich kugem Rat
denen, die danach geboren
helfen auf den rechten Pfad.

Alter ist das Ziel der Jugend,
denn die Natur begrenzt die Zeit,
Weisheit und der Seele Tugend
sind der Weg zur Ewigkeit.


Walther von Meisenburg, Buchautor

Informationen zum Gedicht: Das Alter - Zeit der Veränderung

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12.12.2012
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