Das alte Spiel

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Das alte Spiel

Heimlich, unmerklich glitt hinab
Die Hand, dorthin, wo es schön warm.
Da kam die Lust langsam auf Trab,
Verströmte so den Morgencharme.

Die zweite Hand fand zu den Brauen,
Strich sanft an Augen, Nasenflügeln,
Kam dahin, wo sich Berge bauen,
Die aufwölben zu harten Hügeln.

Ja, es war Morgen, Liebeszeit,
Noch schien der Tag ihnen verschlossen.
War sie denn nicht liebesbereit,
Wo Zärtlichkeit ward ausgegossen?

Er sah sie an, sie lächelte,
Gab mit geschlossenen Augen Mut
Als er ihr Luft zufächelte –
Er wusste ja, das stärkt die Glut!

Da blieb ihr schließlich keine Wahl,
Sie wand sich ihm leicht in die Arme,
Küsste ihn eins ums andere Mal,
Damit er sich ihrer erbarme.

Das ließ er sich nicht zweimal sagen,
Sie kannten schließlich die Erfüllung.
So durfte er das Höchste wagen
Im Menschenglück – ohne Verhüllung...


©Hans Hartmut Karg
2020

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Informationen zum Gedicht: Das alte Spiel

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25.09.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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