Darauf ist Verlaß
Ein Gedicht von
Hans Witteborg
Darauf ist Verlaß
Gebeugt der Rücken nicht mehr grade
schleppend der Gang, weil schwach die Wade.
Der Gehstock meistens unentbehrlich,
denn ohne stolpert man gefährlich.
Faltig die Haut von Flecken bedeckt.
Nutzlos, dass man diese versteckt.
Die Haare ergraut, so man sie noch hat.
Die Stimme leise und gar nicht mehr smart.
Nur die Zähne sind wie blank geputzt,
weil die Prothese noch nicht abgenutzt!
Und früher war sowieso alles besser
übellaunig wird man noch zum Beckmesser*
Zufrieden ist man mit dem Zustand nicht,
zudem plagt einen schmerzhaft die Gicht.
Die Potenz zu erwähnen: die schwächelt dahin,
bei diesem Zustand gäb`sie auch keinen Sinn.
Wie man sieht, es ist Verlaß darauf
im Alter hört nicht nur die Schönheit auf!
*sh. Meistersinger von Nürnberg
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