Da
Ein Gedicht von
Lothar Schwalm
Du bist da, ich sehe Dich, höre Dich,
Dein Lachen, es klingt durch den Raum,
ich spüre Deine Aufbruchsstimmung,
wenn Markttag ist, letzte Hektik,
noch mal eben die Haare bürsten,
den Korb, den Regenschirm mitholen,
und dann los…
Ruhe kehrt ein, bis zum Abend,
bis zu Deiner Rückkehr, Deiner Rückkehr,
wann wird das sein?
Ich warte, habe aufgehört,
die Stunden zu zählen, die Tage,
Zeit verstreicht endlos im All,
sickert sanft durch den Sternenstaub,
ich weiß, Du sitzt auf meinem Stern,
an einem Kraterrand,
Deine Beine baumeln herab
und Du schaust fröhlich und unbekümmert
von dort oben auf mich herab,
meinst es gut mit mir, beschützt mich,
wann immer Du kannst,
dann sehe ich, wie Du mit
geschlossenen Augen dasitzt und der Musik lauschst,
Musik, die ich ausgesucht habe,
die Du so magst, die ich so mag,
Musik, die uns zusammen träumen lässt,
träumen lässt von Zeit und Raum,
und von dem Tag,
an dem wir Zeit und Raum überwinden werden,
ich halte Deine linke Hand,
mein Daumen streicht sanft über Deinen Handrücken,
um Dir zu zeigen:
Ich hab Dich lieb.
Deine Nähe und Stimme tun mir gut. Immer noch.
Und auf einmal spüre ich wieder:
Du bist da, immer noch!
ls080210
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